Rezension: Susanne Stöcklin-Meier- Spiel: Sprache des Herzens

"Erzähle es mir
und ich werde es vergessen

Zeige es mir
und ich werde mich erinnern
Lass es mich tun
und ich werde es behalten."


(Konfuzius)


Die Spielpädagogin Susanne Stöcklin-Meier klärt in diesem Buch Erwachsene darüber auf, mittels welcher Spiele wir Kindern eine reiche Kindheit schenken. Gleich zu Beginn verdeutlicht sie, dass Kinder beim Spiel Werte erlernen, indem sie Spielregeln akzeptieren, Freundschaften pflegen, Hilfsbereitschaft sowie Toleranz und anderes mehr, vor allem aber mit Anstand gewinnen und verlieren lernen. Die Autorin listet grundlegende Werte, die man unbewusst im Kinderspiel erfährt, auf. Zu diesen Werten zählt auch die Gegegebenheit Gefühle zu erkennen, sie zu leben und sie in Sprache zu fassen. Als goldene Regel gilt wie eh und je: "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu."


In der Folge erfährt man u.a. mehr über das Spielen im ersten Lebensjahr und die Tatsache, dass bei diesen Spielen Kinder nicht zuletzt das erste Lächeln, das Spielen mit den Fingerchen und die Freude an Zärtlichkeiten erlernen. Die Autorin verdeutlicht, worauf bei Kleinkindern geachtet werden muss. Die Spielimpulse für das erste und zweite Halbjahr eines Kindes werden dem Leser sehr gut nahe gebracht. Anschließend werden die ersten Bilderbücher fokussiert und erklärt, was die Kinder hierbei erlernen. Bewegungsspiele in der Wohnung fördern die körperliche Aktivität, das soziale Vertrauen und schulen die Fein-und Grobmotorik. Anhand einzelner Bewegungsspiele, kann man sich klar machen, worum es praktisch geht.


Man erfährt, wieso Spielsachen zum Liebhaben für Kinder wichtig sind und was Kinder beim Spielen im Sand erlernen. Sinn und Zweck von Spielen im Wasser, im Freien und von Ballspielen werden analysiert und man wird darüber in Kenntnis gesetzt, dass Kinder beim Murmeln nicht zuletzt Achtsamkeit, Sammlerfreude sowie die Sensiblisierung der Feinmotorik der Finger und der Augen-Hand-Koordination entwickeln. Wurf- und Rolltechniken werden sehr gut erläutert, auch wird klar gemacht, wie viele Murmeln ein Kind benötigt, um zufriedenstellend spielen zu können.


Stöcklin- Meier hinterfragt des Weiteren den pädagogischen Nutzen von Kleine-Welt-Spielen, wie Puppenhäuser und Tierfarmen, vom Bauen und Konstruieren, von Rollenspielen, vom Kaspertheater, von Kreisspielen, Spielen für den Ferienkoffer, Gesellschaftspielen, Denk- und Geschicklichkeitsspielen, Sprachspielen, Falten und Spielen, Zeichnen und Malen, Gestalten und Material, vom Spiel der Farben, der magischen Jahre, der unsichtbaren Freunde, der Welt der Märchen, der Rituale im Kinderalltag, der Computerspiele, und vom Fernsehen und Co.


Die Autorin fasst die wesentlichen Punkte zu den einzelnen Themen sehr gut zusammen, so dass man sie immer wieder mal schnell nachlesen kann, um sich klar zu machen, welchen Nutzen einzelne Spiele für die Entwicklung der lieben Kleinen haben. Sind Sprachspiele sinnvoller als das Gestalten von Material? Keineswegs. Alle Spiele haben einen pädagogischen Sinn. Die Autorin hebt hervor, dass nach den Ergebnissen neuester Hirnforschung gerade geschickte Finger Kinder intelligent machen. Mathematische, sprachliche, gestalterische und soziale Kompetenz gilt es spielerisch zu fördern.


Besonders gut gefallen haben mir die Vorschläge vom Spiel mit den Farben, aber auch die Faltspiele, die Sandspiele und die Sprachspiele, die ich als Kind so sehr geliebt habe und deren pädagogische Bedeutung mir jetzt klar ist.

Das Buch macht deutlich, wie wichtig es für Kinder ist, zu spielen und wie viel sie dabei unbewusst erlernen können. Dieses Buch sollten Eltern unbedingt lesen und das Gelesene sogleich liebevoll und behutsam umsetzen. Ihre Kinder werden es Ihnen später danken.

Sehr empfehlenswert

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