Rezension: Die Welt der Musik. Eine Reise durch die Musikgeschichte-Mary Richards & Caroline Bonne-Müller–Prestel



Dieser zauberhaft illustrierte Bildband mit Musikeinlagen nimmt die kleinen LeserInnen oder auch BetrachterInnen mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte. 

Die Kinder Emma und Paul, man lernt sie mittels der Illustrationen visuell kennen, haben sich  gemeinsam mit ihren Kuscheltieren zu einem Konzert getroffen und gehen auf eine Zeitreise, um die begabtesten Musiker in der ganzen Welt kennenzulernen. 

Einspielungen  von  Musikstücken lernen die LeserInnen und BetrachterInnen mittels Buttons kennen, die man drücken muss, damit Musik erklingt. 

Zuallererst lernt man eine Sequenz eines Stückes von Hildegard von Bingen kennen und entdeckt die berühmte Nonne im Garten eines Klosters. Wir befinden uns im Jahre 1150. Im beigefügten Text gibt es dann einige Infos zu dem, was die Hildegard umtrieb, auch musikalisch. Der Button schließlich lässt ihre Musik erklingen

Weiter geht es dann zum Königshof von Mali und dort zu dem Musiker Dugha. Das, was zu hören ist, stammt aus dem Jahre 1355. Das Instrument nennt sich Balafon. Die Kinder, die zuhören, sollen hier auf den Rhythmus achten und versuchen im Takt mitzuklatschen. 

Alsdann befindet man sich in der weiteren Doppelseite beim kleinen Mozart im Jahr 1764, erfährt auch hier wieder kindgerecht musikgeschichtliches und darf in die „Kleine Nachtmusik“ reinhören.

So geht es Seite für Seite weiter und endet bei bei Jazz aus dem Jahre 1945.

Die kleinen LeserInnen und ZuhörerInnen haben im Buch erlebt wie zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten Musik entstanden ist und erklingt. Ob sie  bereits mit Zeitbegriffen dieser Art  und der Komplexität der Welt etwas anfangen können, sei dahingestellt. 

Um die Illustrationen zu verstehen, ist es notwendig, dass Erwachsene den Kindern die Bilder erläutern, damit sie mit der Musik zum Leben erwachen.

Was von dem Gelesenen und Gehörten hängenbleibt, wird sich  in späteren Jahren zeigen. Musikalität  muss gefördert werden.  Dies könnte ein Beitrag dazu sein.

Empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Das große Handbuch der Nixen- Jessica Roux-Prestel-Junior



Dieses zauberhaft illustrierte Handbuch entführt die Leser in die Welt der Wassermänner und Nixen und regt nicht nur die Fantasie von Kindern an. 

Die Ich-Erzählerin Darcy Delamare schmuggelt sich- als Mann verkleidet - zu Ende des vorletzten Jahrhunderts auf das Schiff "HMS Challenger" ein, um an einer 3 ½ Jahre andauernden Expedition rund um die Welt teilzunehmen. Sie wird Forschungsassistent auf  besagtem Schiff und berichtet im Anschluss an die Reise dem Vorsitzenden der britischen Akademie der Naturwissenschaften von ihren Erfahrungen. 

Wie sie bekundet, habe sie echte Nixen und Wassermänner, kurzum Wassergeister mit eigenen Augen gesehen. Delamare hofft, dass die Akademie ihre Aufzeichnungen in Erwägung zieht. Ihr Bericht beginnt am 21.12.1872. An diesem Tag läuft die  "HMS Challenger" in Portmouth, England aus. An Bord befanden sich zwei Labore, eigerichtet mit Tausenden Probegläser, leistungsstarken Mikroskopen und neuesten wissenschaftlichen Geräten. All dies kann man visuell auf kleinen Illustrationen nachvollziehen. Auch die Forschungscrew lernt man namentlich kennen. 

Seite für Seite dann berichtet Delamare, sehr spannend zu lesen, von der Reise und stellt eine Vielzahl von Wassergeister vor. So lernt man  beispielsweise Wassergeister aus längst vergangenen Zeiten kennen. Bereits vor 2700 Jahren waren die Menschen überzeugt davon, dass es solche Wesen gab und erzählten von "Oannes", dem Wassermann, der jeden Morgen in Mesopotamien aus dem Meer entstieg, um den Menschen  das Lesen und Schreiben zu vermitteln. 

Die Ich-Erzählerin berichtet von zahllosen Wassergeistern, die im Laufe der Jahrhunderte Bekanntheit erlangten und von ihren eigenen Erfahrungen mit solchen Wesen auf der Forschungsreise. Das alles liest sich überaus packend und vor allem glaubhaft. 

Es werden Fragen, wie etwa "Was sind Wassergeister?" ausführlich beantwortet. Man lernt deren Anatomie kennen, erfährt wie sie atmen, schwimmen sowie sinken und wie ihre Bewegungen funktionieren. Alsdann werden unterschiedliche Flossenarten visualisiert und der Lebenszyklus von Wassergeistern durch Wort und Bild wunderbar vermittelt. Darüber hinaus lernt man das Verhalten der Wassergeister kennen und erfährt, wo sie unter Wasser wohnen. Auch ihre Nahrung ist ein Thema und wie sie mit anderen Tieren im Meer leben, auch wer ihre Feinde dort sind. Man liest des Weiteren von der Bedeutung ihres Gesangs und was zu ihrer Sicherheit und ihrem Schutz zweckdienlich ist, auch wie sie sich tarnen, um selbst Beute zu machen und vieles andere mehr. 

Es folgen zwei fantasieerregende Seiten, auf denen Wassergeister aus aller Welt vorgestellt werden und zwei weitere, wo man sich mit deren Lebensräumen vertraut machen kann. 

Am 9. Februar 1874 berichtet Delamare aus der Antarktis, stellt in diesem Zusammenhang Wassergeister der Polarmeere vor, später dann weitere von der Küste und hier auch die  schöne Melusine, die geflügelte Nixe aus einer französischen Sage. Wassergeister der Tangwälder, der Mangroven und der Korallenriffe auch der Tropen, der Tiefsee und des Offenen Meeres runden das prächtige Bild ab. 

Am 24.Mai 1876 endet die Reise. Wie The British Society of Natural Scienes auf den Bericht reagiert, erfahren die kleinen und großen Leser dann auf den letzten Seiten. 

Ein Buch, das inhaltlich und visuell verzaubert. Ideal auch, um kleinen Kindern daraus vorzulesen, ihre Neugierde zu wecken, nicht nur, was Wassergeister anbelangt, sondern auch das Reisen, fremde Länder und Kontinente und vieles andere mehr.  Didaktisch erste Sahne!

Maximal empfehlenswert 

Helga König

PS: Ich verschenke das Buch morgen zum Geburtstag zweier Kinder (Zwillinge), die gerade ihre ersten Schwimmkurs gemacht haben. Bin gespannt auf deren Reaktion. 

Rezension: Die Schaukel- Britta Teckentrup-Prestel



Dieses traumhaft illustrierte Buch von Britta Teckentrup mit subtilen Texten über eine Schaukel und diejenigen, die mit ihr in Berührung kamen, gehört in die Ecke bibliophiler Bücher, die einen Menschen das ganze Leben über begleiten sollten, sei es, um darin zu blättern und die wunderschönen Illustrationen zu bestaunen, sei es um sich immer wieder mal an den kleinen Texten zu erfreuen oder Kindern vorzulesen und mit ihnen über das Gesehene oder Vorgelesene zu sprechen, sei es sich seine eigenen Schaukelerlebnisse zu vergegenwärtigen und bewusst zu machen, dass bei aller Vergänglichkeit es Dinge geben sollte, die einen ein Leben lang begleiten und Halt geben. 

Die Schaukel, um die es hier geht, steht am Meer und wird beschrieben als "Ein Ort, an dem man nur glücklich war…" Wer als Kind eine Schaukel besaß, kann das bestätigen. Schaukeln bedeutet fast fliegen zu können und das löst Glücksgefühle aus. Immerzu.

Die Schaukel im Buch begleitet durch das gesamte Leben, wird als Sehnsuchtsort beschrieben, voller Leben, Geschichten und Träume und genau das wird in den Illustrationen Seite für Seite gezeigt. 

Das Buch erzählt in knappen Sätzen von Freundschaften, von Vertrauen "Wenn Paula von der Schaukel sprang, wurde sie immer aufgefangen…", von allem, was das Leben lebenswert und glücklich macht. Es erzählt aber auch von dunklen Tagen, die es in jedem Menschenleben gibt. Einem Kind dies zu vermitteln, heißt, es vorzubereiten auf das Leben. Das gelingt der Autorin vortrefflich. Pädagogisch, erste Sahne. 

Ein schönes, zum Nachdenken anregendes Buch, das Kinder zu vielem motivieren kann, vor allem zum Träumen und zur Poesie, aber eben auch zu einem realistischen Blick auf das, was kommen mag.

 Maximal empfehlenswert 

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Rezension: Das große Handbuch der magischen Künste- Zusammengestellt von Poppy David -Illustriert von Jessica Roux- Prestel


Dieses reich illustrierte Buch kann man zu Recht einen Prachtband nennen. Dabei sollen die Texte einst von einem gewissen Conrad Gessner im vorletzten Jahrhundert für seinen Enkel Alfie zusammengestellt worden sein,  um ihn auf diese Weise mit der Welt der Magie vertraut machen. Mit einem Brief besagten Großvaters an den Enkel beginnt das Buch, dem alsdann eine kurze Geschichte der Magie folgt. 

Vorgestellt werden zunächst "Baba Jaga", die bekannteste Hexe der letzten Jahrhunderte und der Zauberer "Merlin". Alsdann liest man Wissenswertes zur Magie im alten Ägypten 3000 -300 v. Chr. Thematisiert werden "Die Kraft der Namen", "Die Zauberkraft der Worte", "Magie und Medizin", "Das altägyptische Totenbuch" und "Magische Götter". Weiter geht es dann mit der "Magie in Griechenland und Rom 800 v. Chr. -500 n. Chr". Hier lernt man die Bezeichnung für magisch Begabte aus jener Zeit kennen, liest von Hexen und Magiern, die für die niedere Magie zuständig waren, aber auch von dem Mathematiker Pythagoras, der magische Begabungen besessen haben soll. Die alten Griechen verfügten, so erfährt man, über "Fluchtäfelchen". Was mit diesen geschah, beschreibt Gessner und zeigt an einem Beispiel eines Täfelchens aus dem Jahre 1085 v. Chr.. Was darauf stand und was damit bezweckt wurde, wird genannt. 

In geheimen Läden konnten Römer z.B. Zaubersprüche und magische Ratschläge kaufen, liest man weiter. Und fragt sich, ob diese tatsächlich etwas brachten? 

Spannend auch ist das Kapitel über Magie in Afrika… Hier ist dann u.a. von "Regenmachern" die Rede. Dann kommt moderne Magie zur Sprache und hier beispielsweise der „Mesmerismus“. Was man darunter versteht, wird gut erklärt. 

Dass junge Leser, diese magische, geheimnisvolle Welt, die sich Seite für Seite in ihrer ganzen Vielfalt offenbart, gewiss höchst spannend finden, kann ich mir gut vorstellen. 

Verständlich erläutert werden die verschiedenen Arten von Magie. Darunter das Kartenlegen. Die Bedeutung einzelner Tarotkarten wird näher beschrieben. Auch über Astrologie wird man unterrichtet und kann sich toller Illustrationen erfreuen. Die Illustrationen im Buch regen die Fantasie erstaunlich an. 

Weiter geht es mit Zahlenmystik. Hier erfährt man Näheres über Glück- und Unglückszahlen und über die Sprache der Zahlen. Mit Zaubersprüchen geht es dann weiter und die Leser erfahren auch mehr zu "Elmsfeuer". Auch über "Alchemie" wird man unterrichtet und weiß nach der Lektüre, was der "Stein der Weisen" ist. 

Als Quellen der Magie stehen die Sonne und ihre Richtung im Fokus. Von "Heliomantie" ist die Rede und auch von Steinkreisen. Des Weiteren stehen die vier Elemente im Blickpunkt, sowie die Kristalle, die eine weitere Quelle der Magie darstellen. Dabei soll das "Tigerauge" das Böse abwehren. 

Wunderbare Illustrationen von "Amuletten" und "Talismännern" laden zum Verweilen ein. Dabei soll das "Horusauge" vor dem "Bösen Blick" schützen, aber auch ein "Skarabäus" in der Tasche soll hilfreich gegen das "Böse" sein. 

Weiter geht es mit "Fantasischen Pflanzen". Wer hat schon das Glück ein "vierblättriges Kleebatt" zu finden, um danach zu ermitteln, was es wirklich damit auf sich hat? Und wer hat das Pech, im Garten "Gefleckten Schierling" zu entdecken und ihn unwissend als Salatgrün zu nutzen? 

Was noch? Magische Bäume lernt man kennen und auch Zauberstäbe, die man daraus machen kann und wie man sie bewegt, um damit zaubern zu können. 

Bestimmte Tiere- sie werden gezeigt und benannt- gelten als magische Begleiter, dann lernt man auch noch, die sogenannten "Ley-Linien" kennen, entlang derer bestimmte Kräfte fließen sollen. Das "Bermuda-Dreieck" wird in diesem Zusammenhang genannt. Eine der Linien soll übrigens in "Stonehenge" enden. 

Dann gibt es noch die sogenannte "magische Schriften", die man hier kennenlernt und "Magische Hilfsmittel". Dazu zählen bestimmte Bücher, Teleskope, der Hexenbesen u.a.m

 Ganz zum Schluss hat man Gelegenheit, noch einen weiteren Brief des Großvaters zu lesen, um dann sich dann in die Welt der Fantasie und Magie zu träumen und sich im Zaubern zu üben. 

Ein beeindruckendes, sehr schönes Buch, das nicht nur Kindern gefallen wird. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Kreative Kinder- Mit 55 Ideen zum freien Gestalten- Annette Gröbly und Andrea Syzat Verlag


Anmerkung: Kein Kinderbuch, sondern ein Buch für Eltern, Großeltern und Erzieher, um die  Kreativität von  Kindern zu fördern. 

Die Autorinnen dieses höchst inspirierenden Buches sind Annette Gröbly, Gründerin des KILUDO Kreativmagazins und Andrea Syz, Mal- und Kunsttherapeutin und pädagogische Beraterin des genannten Kreativmagazins.

Wie die beiden zutreffend bemerken, ist Kreativität eine Schlüsselkompetenz fürs Leben. Kindern öffne sie die Tür zu ihrer Fantasie und fördere ihre Potentiale. Das klingt vielversprechend. 

Wenn man sich die  zahlreichen Tipps und Anregungen im Buch vergegenwärtigt, weiß man, wie viel Mühe sich die Autorinnen gegeben haben, aufzuzeigen, wie man Kinder im freien Gestalten unterstützen und ermuntern kann. 

55 Ideen zum freien Gestalten und weitere Impulse warten auf die Leser. Zudem werden sechs Grundpfeiler der Kreativitätsförderung sehr gut beschrieben. Man ist erstaunt, was Kreativität bei Kindern alles bewirken kann. So erhöht sich durch eigenständig gelebte Kreativität die Resilienz bei ihnen und stärkt ihr Selbstwertgefühl. Dass durch den Schaffensprozess Glücksgefühle und Freude freigesetzt werden, ist natürlich wunderbar, aber auch, dass diese Kinder lernen sich in ein Thema zu vertiefen und sich zu konzentrieren. 

Zu den sechs Grundpfeilern gehören "Raum und Ort". Texte und Fotos hierzu machen klar, worum es geht. Bedeutsam ist es, Vereinbarungen zu treffen und so zu lernen, dass in unserem Leben Toleranz aber auch klare Regeln wichtig sind. Sehr gut auch sind die Tipps zur Umsetzung zu Hause und die diesbezüglichen Denkanstöße, die im Rahmen der sechs Grundpfeiler genannt werden. 

Materialien sind ein  großes Thema. Diese können auch Naturmaterialien sein. Günstiges Bastelmaterial wird vorgestellt, sodass kreatives Tun nicht am schmalen Geldbeutel scheitern muss.

Gefallen auch haben mir die Anregungen und kreativen Impulse. So erfährt man, was man tun kann, um Kindern die Scheu vor dem Malen und Gestalten zu nehmen, aber auch wie man Blockaden erkennt. Anhand anteilnehmender Fragen lernt man zu begreifen, wie man helfen kann. Auch lernt man wie Kinder mit ihrer Frustrationstoleranz umgehen können. Wie aufmerksame Begleitung ausschaut und weshalb sie wichtig ist, wird auch erläutert und zudem, weshalb man den Arbeitsprozess und nicht das Endprodukt loben soll. 

Wertschätzung ist ein zentrales Thema, wenn Kinder kreativ agieren sollen und wie man diese Wertschätzung sichtbar macht, wird auch sehr gut erklärt. Dazu gehört, Kinderkunst zu Hause auszustellen. Hierzu gibt es gut umsetzbare Tipps. 

Was noch? Ach ja, das Thema Achtsamkeit. Sehr gut beschrieben und dabei begreiflich gemacht, dass Kinder die Welt mit ihrem ganzen Körper erleben. 

Ab Seite 111 dann gibt es die 55 Ideen zum freien Gestalten. Darunter auch die kreativen Anreize mit Naturmaterialien umzugehen oder unter Anleitung ein Lesezeichen zu basteln. 

Alles in allem ein gelungenes Buch, pädagogisch sehr lobenswert. 

Deshalb: Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Wunder der Natur zum Entdecken und Verstehen-Carl Wilkinson, Grace Helmer- Prestel




Dieses zauberhafte, reich illustrierte Buch für Kinder ab 6 Jahren lehrt diese, sich zu wundern und zu staunen. Es geht darum, dass die Kleinen in ihrer Neugierde, das, was um sie herum geschieht,  beobachten und erkunden lernen. Dies mag in vormaligen Zeiten völlig normal gewesen sein, doch in Zeiten des Internets gilt es, dieses Verhalten besonders sensibel zu schulen. Auf Tuchfühlung mit der Außenwelt zu gehen, kann spannend sein!

Anhand von rund 40 Beispielen werden den kleinen Lesern und Bildbetrachtern Wunder der Natur nahegebracht. Kurze, gut verständliche, erläuternde Texte und ein eine Fülle bunter Illustrationen sorgen für Aha-Erlebnisse und motivieren das alles früher oder später in der Realität zu erkunden. 

Für jedes gezeigte Naturwunder haben die Autoren im Buch zwei Seiten mit Texten und Bildern gestaltet. 

Einige Beispiele:

Gleich zu Beginn geht es um die Früchte der Eiche. Besagter Baum, so erfahren die Leser, beherbergt viele Lebensformen. Diese werden dann im Einzelnen benannt. Dass ein solcher Baum aus einer winzigen Eichel entsteht, ist das Wunder, das bestaunt werden soll, was umso leichter geschehen kann, wenn man weiß, dass nur aus einer von 10 000 Eicheln ein prächtiger Baum entsteht. Wie das geschieht, wird genau erklärt und anhand von Illustrationen dargestellt. 

Auch wenn man älter ist als ein Grundschulkind, weiß man nicht unbedingt, dass einige Wespenarten große, runde Wucherungen, sogenannte "Gallen", hervorrufen und diese einst zur Herstellung von Tinte verwendet wurden. So soll Newton seine Theorien mit "Eichengallus" und Mozart seine Noten auf diese Weise zu Papier gebracht haben. 

Die kleinen Leser dürfen sich in der Folge über den Walgesang, eine Wüstenwiese, über Stalaktit und Stalagmit wundern, um dann am Beispiel von einem Apfel die Schwerkraft zu verstehen. Newton wird erwähnt und es wird kurz und gut verständlich erklärt, was er in punkto Schwerkraft entdeckte. Auch lernen die kleinen Leser ganz spielerisch, was Newtons Theorie bedeutet und dürfen die Bilder bestaunen, die zeigen, wie der Apfel fällt. Dies alles in der Natur nachzuvollziehen und aufgrund des Buches zu wissen, was sich ereignet, erhöht das Staunen, weil man die vermeintliche Zauberei versteht.

Wenig später entdecken die Bildbetrachter einen "Feenring" und erfahren, dass ein solcher auf der Wiese wächst. Worum handelt es sich hierbei? Ich will es verraten. Um einen zarten Ring aus Pilzen. Weshalb der Ring so heißt und was es mit ihm auf sich hat, wird gut erklärt, auch erwähnt, dass der älteste Feenring vermutlich 700 Jahre alt ist und man ihn in Frankreich bewundern kann. Eltern können ja erst mal mit ihren Sprösslingen die Wiesen in ihrer Umgebung erkunden. Auch hier werden die Augen gewiss leuchten, wenn  dieser spezielle Kreis sichtbar wird. 

In diesem Buch werden Naturwunder aus dem unmittelbaren Umfeld der kleinen Leser aber auch aus fernen Kontinenten zur Sprache gebracht und es wird nicht nur auf die Erde geguckt, sondern auch ins Wasser und in den Himmel, um beispielsweise über die Sterne mehr zu wissen, auch über den Polarstern. 

Der Regenwurm ist ein Thema und weshalb er sich bei Regen im Gras zeigt. Auch spektakuläre Naturereignisse werden kindgerecht erklärt, so etwa wie sein ein Vulkanausbruch  ereignet oder weshalb im Falle des Geysirs Wasser in den Himmel schießt. 

Selbst das Geheimnis um das Leuchten der Katzenaugen in der Dunkelheit wird gelüftet und so viele andere Dinge mehr.  Alles hat seinen Grund.  Diese Tatsache lernen die Kleinen hier auf vielfältige Weise.

Je mehr man weiß, umso geringer ist die Angst, Neues zu erkunden und hemmungslos zu staunen über all das, was uns umgibt und woraus wir bestehen. Je mehr man von der Komplexität  der Schöpfung versteht, umso achtsamer und wertschätzender ist man, tritt nicht mehr achtlos auf einen Regenwurm, sondern bewundert ihn stattdessen wie das Leben und die Naturereignisse überall auf der Welt überhaupt. 

Ein tolles Buch. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Donau-Ein magischer Fluss- Michal Hvorecky, Simona Smatana-Achse


In diesem reich bebilderten Kinderbuch ab 6 Jahren lernen die Kleinen mehr über den Fluss Donau.

Der Ich-Erzähler ist Hausen, der größte Fisch Europas, der vielen eher als Beluga-Stör bekannt ist. Er berichtet von der Flussquelle bei Donaueschingen, vom Donaustrom, von seinen Nebenarmen in Flussauen, den Feuchtwiesen und den Inseln mit Lianen, von allem, was er über diesen Fluss weiß und erlebt. 

Auf zahllosen sehr anschaulichen Illustrationen lernen die kleine Betrachter und Leser Tiere kennen, denen Hausen am Flusslauf begegnet, so etwa Seiden- und ein Graureiher, auch Süßwasserquallen und einen Höckerschwan, Tiere also, die ihnen vom Namen und Aussehen her möglicherweise noch nicht bekannt sind. 

Die kleinen Leser erfahren, dass Menschen gelernt haben, den Fluss zu ihrem Vorteil zu nutzen, seit langer Zeit schon Weinstöcke, Marillen, auch Kirschbäume am Flussrand anbauen und an den Donaufurten, Ansiedlungen entstanden sind. Anhand von skizzierten Wahrzeichen lernen sie einzelne, an der Donau gelegene Orte kennen und können sich in eine kenntnisvermittelnde Bilderwelt vertiefen.

Sie lernen u.a., dass in Ulm der höchste Kirchturm und im Kloster Melk eine kostbare Bibliothek bewundert werden kann. Auf dieser Weise wird Neugierde und Fantasie gefördert. Sogar die zwanzigtausend Jahre alte Venus von Willendorf wird erwähnt. Diese können die Kleinen dann nachkneten. 

Der alte Hausen hat schon viel gesehen und weiß, dass es am Lauf der Donau immer wieder Neues zu entdecken gibt. So lernen die Kinder auch unterschiedliche Schiffe aus der Vergangenheit und von heute kennen, die auf der Donau unterwegs waren oder sind und erfahren, dass dieser Fluss durch 10 Länder fließt.

Der kundige Hausen kommentiert das wie folgt: "Ich schwimme in einem Fluss der Sprachen und Kulturen." 

Berühmte Donaubrücken werden textlich und bildlich vorgestellt und auch ein bisschen Mystik spielt eine Rolle. Alte Grenzen werden erwähnt. Hausen kommentiert: "Ich habe viele gesehen, die in ihrer Sehnsucht nach Freiheit heimlich ans andere Ufer geschwommen sind."

Sehnsucht und Freiheit sind Begriffe, die Eltern und Erzieher schon früh mit Inhalt füllen sollten.

Was noch? Die kleinen Leser erfahren auch, wie der Fluss gebändigt wurde, damit er keine Katastrophen mehr verursachen kann und was die Verschmutzung des Flusses durch Plastikmüll bedeutet. 

Kurzum, das Buch klärt auf und vermittelt geografisches Wissen und dies auf spielerische Weise, sofern liebvolle Eltern oder  andere Erwachsene ihnen dabei behilflich sind.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König.

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Rezension: Layla im Reich des Schneekönigs-Reinhold Messner- Bergwelten.



Der Autor dieses schönen, reich bebilderten Kinderbuchs ist Reinhold Messner. Der berühmte Bergsteiger erklomm seinen ersten Dreitausender mit fünf Jahren, gemeinsam mit seinem Vater. Seit 1969 hat er Hunderte von Expeditionen rund um die Welt unternommen und durchquerte die Antarktis, Grönland aber auch die Wüste Gobi. Darüber hinaus ist er der erste Mensch, der alle Achttausender ohne Sauerstoffflasche bestiegen hat. Von 1999-2004 war er Abgeordneter im Europaparlament und hat insgesamt zwischen 1999-2004 sechs Bergmuseumsprojekte ins Leben gerufen. Zudem gründete er die Stiftung MMF. Diese soll das Leben der Bergvölker sichern. Reinhold Messner hat rund 50 Bücher verfasst und Dutzende von Filmen gedreht. 

Wie er in einem Nachwort schreibt, hat er in diesem Buch versucht, in einer für Kinder leicht verständlichen Sprache, seine Begeisterung für das Hochgebirge, die Suche nach der Schönheit und die Entdeckung der Stille und Einsamkeit zu vermitteln und nicht zuletzt den Jüngsten die Werte anderer Völker zu verdeutlichen, die fernab von der Zivilisation und von Komfort leben. Bei allem möchte der Autor die Kinder für den Respekt vor der Natur sensibilisieren. All das ist ihm vortrefflich gelungen.

Die Illustrationen für das Buch stammen von Davide Panizza, der die Akademie der Schönen Künste in Urbino besuchte und dort seinen Master erwarb. Heute arbeitet er als Grafiker für das Theater und als freier Illustrator in Trient. 

"Layla im Reich des Schneekönigs" beginnt mit einer, viel Zärtlichkeit verströmenden Illustration, die ein kleines Mädchen auf dem Arm ihres Vaters zeigt und die Leser informiert, dass ihr Name "auf dem Berggipfel" bedeutet.

Alsdann wird die Geschichte einer Reise erzählt, die Layla mit ihrem Vater unternimmt. Layla ist die Ich-Erzählerin, die von ihrem Flug, dem Leben bei Nomaden und den Dörfern, in denen es keine Ärzte und Medikamente gab, berichtet. Sie erzählt von der unberührten Natur, die sie kennenlernt und von der unwirtlichen Gegend, in der die Menschen ohne Angst vor dem Tod leben und vom Reich des Schneekönigs, in der es weder Zeit, Kalender noch Uhren gibt. 

Der Illustrator nimmt die Betrachter mit in die erzählten Gegenden und visualisiert die eindrucksvollen Texte, die voller Lebensweisheit stecken. Diese Weisheiten Reinhold Messners kann man sich nicht früh genug zu eigen machen, wenn man in Frieden mit Mensch und Natur sein Leben gestalten möchte.

Das Buch schenkt den kleinen Lesern Impulse. Was sie damit machen, zeigt ihre Zukunft.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Der Tag, an dem ich ein Vogel wurde- Ingrid Chabbert, Guridi

 
Dieses in grau-schwarz gehaltene Kinderbuch motiviert die Kleinen ab 4 Jahre, sich auf die Bleistiftzeichnungen zu konzentrieren, während ihnen Erwachsene die knappen, leicht verständlichen Texte vorlesen und die Fragen beantworten, die sich aus den Texten und Zeichnungen ergeben.

Der Ich-Erzähler erzählt wie er sich am ersten Schultag in seine Klassenkameradin Candela verliebt, die vor ihm in der Klasse sitzt, ihn deshalb nicht sehen kann, während er sie bewundert. Der Junge weiß zwischenzeitlich, dass sie Vögel liebt, diese in der Natur beobachtet und sich um die verletzten Tiere kümmert. Candela hat, so erzählt er weiter, nur Augen für Vögel und er nur Augen für Candela. Genau das macht eben Verliebtheit aus, lernen die aufmerksamen Bildbetrachter*innen und Zuhörer*innen. Nur Augen für den Anderen zu haben...

Alsbald betrachtet auch der Ich-Erzähler Vögel mit anderen Augen, kann einen Regenpfeifer von einem Waldsänger und von einer Blaumerle unterscheiden und beschließt, sich eines Tages in einen großen Vogel mit blauem Gefieder zu verkleiden, sich ganz als Vogel zu fühlen, was ihm viele neue Erfahrungen beschert. Er tut dies, um Candela zu gefallen und ihre Aufmerksamkeit zu erregen. 

Was passiert? Candela nimmt ihn plötzlich wahr, doch dann geschieht ein Wunder….! 

Wunder können lehrreich sein! 

Diese Geschichte wird von Zeichnungen begleitet, die selbst kleine Kinder sehr gut nachzeichnen können. Hinzu kommt, dass sie die Grafik eines Vogelflügels und eine bemerkenswerte Zahl von Vögeln, unter diesen eine Eule mit ihren klugen Augen kennenlernen. Vor allem aber lernen  die Kleinen, wie sich Verliebtheit anfühlt.

Maximal empfehlenswert 

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Rezension: Tierisch gute Freunde- Sy Montgomery und Rebecca Green –Diogenes


Die Verfasserin dieses wunderschönen, lehrreichen Kinderbuches ab 4 Jahre ist die Naturforscherin und Bestellerautorin Sy Montgomery. 

Die zauberhaften Illustrationen hat Rebecca Green realisiert.
 
Worum geht es in diesem Buch? 

Um den Beweis dafür, dass es nicht nur in der Schule Lehrer gibt, sondern, dass sie uns überall begegnen können, es keineswegs immer Menschen sind, die uns Wichtiges für das Leben vermitteln, sondern sogar Zwei-, Vier-oder gar Achtbeiner. Erwachsene sollten dies wissen, Kinder sollten dies frühzeitig lernen, um nicht ignorant durchs Leben zu laufen.

Die Ich-Erzählerin berichtet davon, wie sie als kleines Mädchen zunächst von einem Hundebaby lernte und zwar etwas wirklich Entscheidendes: Wenn man die Augen offen hält, tut sich die Welt für uns auf.

Mit dieser Erkenntnis lernt die Ich-Erzählerin voller Neugier im Laufe ihres Erwachsenenlebens sehr viel von Tieren. Erzählt u.a. von ihren Erfahrungen mit Gorillas und hier wie wichtig es ist, das Revier des anderen zu achten. 

Seite für Seite warten hübsche Illustrationen auf die kleinen BetrachterInnen, kindgerecht gemalt, viele Fröhlichkeit stimulierende Emotionen vermittelnd und bei allem farbenfroh. 

Sich selbst ein Bild machen, das ist ebenso wichtig, wie die Erkenntnis, dass jedes Lebewesen zählt und man in dunklen auf bessere Zeiten vertrauen sollte, anstelle aufzugeben. Dies und vieles mehr hat die Ich-Erzählerin von Tieren gelernt, die sie als Tierforscherin beobachtet hat. 

Mit Kindern dieses reich illustrierte Buch zu lesen und über dessen Inhalt zu sprechen, ist pädagogisch sinnvoll, weil dadurch nicht zuletzt die Achtsamkeit gefördert wird im Hinblick auf all das, was sich um uns bewegt. 

Maximal empfehlenswert. 
Helga König

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