Rezension: Das Kinder-Adventsbuch

Daniela Kampa hat für dieses Kinder-Adventsbuch 24 Weihnachtsgeschichten für jeden Adventstag ausgewählt. Das Buch werde ich dieser Tage meiner Cousine nach Köln schicken, die ihrem kleinen Sohn die ein oder andere der Geschichten im Dezember daraus vorlesen kann. Jakob ist im Oktober drei Jahre alt geworden, insofern bin ich mir nicht ganz sicher, ob er bereits alle Geschichten inhaltlich sofort versteht. Das lässt sich jedoch leicht herausfinden. Man sieht einem Kind an, ob es neugierig oder gelangweilt ist und sollte darauf entsprechend mit Fragen reagieren. Ich halte übrigens sehr viel davon, wenn Kinder gelesene oder vorgelesene Geschichten nacherzählen.

Mir gefällt, dass dieses Buch nicht illustriert ist. In unserer Medienwelt haben Bilder schon längst einen zu hohen Stellenwert eingenommen und wirkend hemmend auf die Fantasie nicht nur von Kindern. Liest ein Kind nun eine Geschichte aus diesem Buch oder bekommt sie vorgelesen, entsteht hier endlich Raum für eigene Bilderwelten, die die Kleinen anschließend zu Papier bringen können. Lassen Sie Ihr Kind einen Weihnachtskarpfen malen, auch wenn es keine Vorstellung von diesem Fisch hat. Es wird gewiss etwas Nettes dabei herauskommen.

Die Auswahl der Geschichten zeigt, dass die Herausgeberin wohlüberlegt ans Werk gegangen ist. Sie hat alte Märchenerzähler wie Hans Christian Andersen und die Gebrüder Grimm mit ins Boot genommen. E.T.A. Hoffmann und Anton Cechov zeugen für Qualität. Moderne Autoren wie Doris Dörrie und Ingrid Noll lassen erahnen, dass Kampa den Kindern etwas anderes als die üblichen vorweihnachtlichen Geschichten als Lektüre in die Hand geben wollte.

Die Tatsache, das Janosch und selbst Tomy Ungerer mit nicht illustrierten Geschichten aufwarten, lässt erkennen, dass die Bildlosigkeit in diesem Buch kein Zufall ist, sondern eine pädagogische Strategie.

All die schönen Geschichten, die letztlich das positive Miteinander von Menschen in den Vordergrund stellen, dienen dazu, Atmosphären zu schaffen, die das Licht des Lebens beinhalten und auf diese Weise der Vorweihnachtszeit den eigentlichen Rahmen geben.

Ich werde keine der kleinen Geschichten hier verkürzt nacherzählen, obschon ich es gerne täte.

Ganz witzig wäre es gewiss, die Geschichten von der "Schildkrötensuppe" mit jener vom "Weihnachtskarpfen" und der Noll`schen Geschichte von "Weihnachten in China" zu verquicken.

Auf Eltern und Kinder warten spannende Aufgaben, die über das Lesen hinaus gehen. Die vorliegenden Geschichten regen zu gemeinsamem Tun an. Kinder möchten über das, was sie lesen oder vorgelesen bekommen, kommunizieren. Schenken Sie ihren Kleinen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Neben Zärtlichkeit benötigen Kinder genau dies und zwar nicht nur zur Adventszeit.

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