Rezension: Das große Wimmelbuch der Kunst- Susanne Rebscher, Annabelle von Sperber

Dieses wunderschöne und dabei hochspannende #Wimmelbuch erzählt in seinen Bilderwelten davon, wie die Kunst einst entstanden ist. Auf den letzten Seiten wird jeweils Wissenswertes im Hinblick auf die gezeigten Motive berichtet.

Wer Wimmelbücher kennt, weiß, dass dort eine Vielzahl von Figuren und Motiven Geschichten vermitteln, die nicht nur die Phantasie anregen, sondern Betrachter auch dazu motivieren, Bildgeschichten zu erzählen.

Die etwas andere Kunstgeschichte beginnt mit den Anfängen der Malerei der Steinzeitmenschen. Wer aufmerksam die kleinen Motive beobachtet, sieht dass alles vortrefflich zusammenpasst, bis auf die weiße Eule. Diese lässt den Betrachter innehalten. Sie steht nicht nur für Klugheit, sondern auch für den Blick in die Welt der Ahnen, die hier sehr liebevoll dargestellt werden. Alle arbeiten im Team, malen gemeinsam mit den Kindern.

Im alten Ägypten ist es ganz ähnlich, wie das nächste Wimmeldoppelbild zeigt, Menschen, wo das Auge hinsieht, alle sind kunstbeflissen. Man ist bei der Kreation der Büste von Nofretete plötzlich dort angekommen, wo sich die Frage stellt: "Wie schön muss eine Frau gewesen sein, von der man nach tausenden von Jahren noch spricht?" Und rätselt.

Weiter wimmelt es dann in Griechenland, wo zum Fest der Göttin Athene alle gekommen sind. Die Betrachter des Spektakels dürfen sich freuen in diese antike Welt einzutauchen, dem eine Szene aus dem alten Rom dann folgt. Das Leben dort ist weniger musisch und geistig ausgerichtet, sondern mehr den leiblichen Gelüsten und dem Militär, der Macht also zugewandt, dem Charakteristischen des alten Roms demnach.

Ganz anders dann mutet das Mittelalter an; "Bilder an Wänden und in Büchern erzählen Geschichten", die  irgendwo hinter Klostermauern stattfinden. Es scheint eine geistige Welt in schönen Farben, eine ruhige Welt gewesen zu sein, wenn man dem Wimmelbuch Glauben schenken darf.

Auf jeder Doppelseite im Buch also wird eine Epoche dargestellt. So wird in der Renaissance geforscht, gemalt und erfunden. Einige der Wimmelfiguren hier kommen uns vertraut vor,  so etwa Leonardo da Vinci und verschiedene  Protagonistinnen seiner Werke. 

Es folgt  die niederländische Malerei. Man erkennt Rembrandt, auch Rubens, ein Modell Van Meers und sieht das Leben in jener Zeit. Es war ein Leben in Ständen, ein ebenso unfreies Leben wie in all den Jahrhunderten zuvor, gefolgt von Manierismus und Klassik,  Epochen, die  gleichfalls unfrei waren. 

Goethe und Schiller diskutieren miteinander, während Ludwig XVI sich auf sein Ableben vorbereitet. Die Klassik ist eine Zeit, des Sammelns und Bewunderns, während auf der Weltbühne wie immer getötet wurde.

Ein bunter Traum sind die beiden Wimmelbuchseiten "Findest Du alle Maler im Blumenmeer?" Ich sehe van Gogh, sehe Monets Garten. Es wimmelt vor schönen Farben. Wunderbar. Anschließend kommen die beiden Seiten, die dem "Blaue Reiter" und seiner  Protagonisten gewidmet sind. Später dann wimmelt es bauhausmäßig und endet mit der Moderne und einigen typischen Vertretern wie Andy Warhol, auch Jackson Pollock und Niki de Saint Phalle. 

Der Suchspielspaß für Kunstfans von 4 bis 99 ist nicht nur ein großes Vergnügen, sondern er schenkt ein Bild von einer bestimmten Epoche, das sich sehr gut einprägt. 

Pädagogisch wertvoll ist es das ganze Buch. Mit Kindern hier gemeinsam auf die Suche zu gehen, schenkt viel Freude. Man lernt nicht nur etwas über Kunst, sondern darüber hinaus, erahnt man die Geisteshaltung der Epoche, in der sie jeweils entstand. 

Sehr empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf  den Link, dann gelangen Sie zum Prestelverlag und können das Buch dort direkt bestellen. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.randomhouse.de/Buch/Das-grosse-Wimmelbuch-der-Kunst/Susanne-Rebscher/e470771.rhd

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