Rezension:Brockhaus Scolaris Schulwissen kompakt Deutsch für die Grundschule 1. - 4. Klasse: Nachschlagen und verstehen (Gebundene Ausgabe)

"Schulwissen kompakt Deutsch" aus der Serie "BROCKHAUS SCOLARIS" beinhaltet das komplette Schulwissen im Fach Deutsch von der 5. bis zur 10. Klasse. Dabei orientiert sich das Nachschlagewerk an den Lehrplänen der Bundesländer.

Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt:
5. und 6. Klasse
7. und 8. Klasse
9. und 10. Klasse

Zur Sprache gebracht werden im ersten Abschnitt:
Sprechen- Informationen sammeln und vortragen
Lesen- Umgang mit Texten
Texte schreiben
Sprachliche Formen und Strukturen
Richtig schreiben
Die Lernthemen werden jeweils mit einer Frage eingeleitet. Die erste Frage lautet "Wie sucht man im Internet gezielt nach Informationen?" Im Rahmen von zahlreichen Beispielen werden die Erläuterungen im Text für wirklich jeden verständlich.

Hervorgehoben werden in diesem und auch in den dann folgenden Abschnitten Ausnahmen, Besonderheiten und Fehlerquellen und stets wird in Merk-Kästen und Übersichten alles Wichtige zusammengefasst.

Gefallen hat mir u.a. die sehr gute Erläuterung wie man einen Vortrag vorbereitet, ihn in der Folge sicher halten kann und wie man mit verschiedenen Textsorten umgeht. Der Handlungsaufbau einer fiktionalen Erzählung wird ebenso gut erklärt, wie die Gestaltung der Figuren in solchen Erzählwerken. Bestens auch wird dem Leser das Thema "Gedichte" nahe gebracht. Natürlich sollte man wissen, was ein "Trochäus" ist und sollte dies nicht nur in Schulzeiten wissen, sondern auch noch viele Jahrzehnte später. Wieso? Weil der "Trochäus" ein Kulturgut darstellt.

Gut erklärt wird, wie man Texte schreibt, Nacherzählungen verfasst, auch wie man in sachlichen Briefen argumentiert und vieles andere mehr. Wortbausteine und Wortbildung, Wortarten und ihre Funktionen, auch Satzarten und ihre Strukturen sind Stoff für die 5. und 6. Klasse, Rechtschreibung und Zeichensetzung ebenfalls.

Für die Schüler der 7. und 8. Klasse sind nachstehende Lernhilfen vorgesehen:
Lesen- Umgang mit Texten
Texte Schreiben
Sprachliche Formen und Strukturen
Richtig Schreiben

Die Eingangsfrage lautet hier "Was ist das Besondere an einer Ballade?". Gefragt wird auch nach Stilmitteln in Gedichten. Dabei werden die grundlegenden rhetorischen Stilfiguren aufgelistet und anhand von Beispielen erläutert. Man erfährt auch, welche Dichter zu welcher Epoche gehören, lernt viele literarische Fachbegriffe kennen und kann sich u.a. in die Welt der Werbung vertiefen. Interessant, was man hier über die Mittel der Gestaltung und Beeinflussung von Werbung und über deren Sprache erfährt. Man kann Kinder und Jugendliche nicht früh genug mit all den Sprachmanipulationen vertraut machen, die die Werbung für uns Konsumenten bereithält.

Berichte, Protokolle und Erörterungen werden näher beleuchtet, aber es wird auch der Frage nachgegangen, was man bei einer Argumentation zu beachten hat. Es führt zu weit auf alle Punkte einzugehen. Wer Seite für Seite aufmerksam liest und Übungsbeispiele bildet, lernt eine Menge, nicht zuletzt auch, wie man eingeschobene Sätze, Appositionen und nachgestellte Erläuterungen trennt.

Für die 9. und 10. Klasse schließlich stehen folgende die Themen an:
Sprechen Lesen- Umgang mit Texten
Texte schreiben
Sprache als Mittel der Verständigung
Richtig Schreiben
Die erste Frage lautet "Wie kann ich ein Buch interessant vorstellen?" Diese Frage wird sehr gut beantwortet. Gezeigt wird u.a., wie man Exzerpte erstellt und erläutert wird auch, wie sich das Theater von seinen Anfängen bis heute entwickelt hat. Man lernt u.a. die Hauptvertreter des deutschen Romans kennen. Hier hätte ich Böll Grass vorgezogen. Aber gut... Neben Dramatik und Epik wird auch die Rhetorik bestens abgehandelt und hier erfährt man u.a. auf welche Redestrategien man bei einer Analyse achten muss. Ideologisch besetzte Begriffe, Polemik, Phrasen, Euphemismen, etc., etc., sind für den jungen Leser keine Fremdworte mehr. Kommunikationsmodelle und Kommunikationsstörungen in literarischen Texten werden sehr gut erörtert und man lernt Zitiertechniken in Hausarbeiten und Referaten, wie auch Quellenangaben kennen. Die Regeln für wörtliches und sinngemäßes Zitieren werden immer wichtiger. Früher waren sie nur bei wissenschaftlichen Arbeiten notwenig und selbst dort wurde geschludert. Dies Zitier-Passage sollte man Schülern im Grunde schon in der 5. Klasse beibringen und dann immer wieder darauf hinweisen, welchen Folgen es haben kann, wenn sie die Zitiertechniken nicht ernst genug nehmen. Unsere letzte Bundesministerin für Bildung und Forschung weiß vermutlich heute noch nicht wirklich, was ihr geschah. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Vorstellung davon, was wirklich zählt im Leben.

 Ein sehr gutes, pädagogisch wertvolles Buch. Ich empfehle es gerne. 

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