Dieser Bildband aus dem Hause Brockhaus ist ein Literaturcomic für Jugendliche ab zehn Jahren, die auf diese Weise an das Lesen großer Meister herangeführt werden sollen.
Im Anhang wird ausführlich über den Autor des Romans "Der Kurier des Zaren" berichtet. Es handelt sich dabei um Jules Vernes (1828-1905), der als Erfinder der Science-Fiction-Literatur gilt. Ich selbst las ihn übrigens als Zwölfjährige mit Vorliebe. Seine bekanntesten Bücher werden allesamt genannt, unter diesen auch "Der Kurier des Zaren". Über diesen Roman erfährt man Wissenswertes, was ich an dieser Stelle allerdings nicht nacherzählen möchte. Es werden die Charaktere sehr gut beleuchtet und auch hinterfragt, ob dieser Roman eigentlich ein typischer Verne-Roman ist. Wie man erfährt, wird in diesem Verne-Text die Bedeutung der Technik für den Menschen reflektiert und bekundet, dass man moderne Infrastrukturen benötigt, um einen stabilen Frieden zu sichern.
Da der Roman im russischen Zarenreich des 19. Jahrhunderts spielt, wird man über dieses auch kurz aufgeklärt, auch weshalb dort Reformen nötig waren und die Telegrafie sich als Segen erwies. Über die Tataren und über Sibiriern, die Heimat der Verbannten wird man auch unterrichtet. Eltern, die ihren Kindern den Comic schenken, sollten sich auf den letzten Seiten einen kurzen Überblick verschaffen, um auftauchende Fragen beantworten zu können.
Die abenteuerliche Geschichte von Michael Strogoff, dem Kurier des Zaren, wird in dem Comic, der aus dem Romaninhalt entwickelt wurde, sehr gut wiedergegeben.
Die Texte von Frédéric Brémaud sind niveauvoll verfasst. Die Zeichnungen von Daniele Caluri visualisieren die längst vergangenen Zeit, in einer hübschen Farbgestaltung mit vielen Details, die den jungen Leser sicher in den Bann ziehen. Natürlich werden auch Klischees bedient, doch dies ist ja keine Besonderheit bei Comics.
Eine didaktisch lobenswerte Herangehensweise, um Kinder an an Weltliteratur heranzuführen.
Empfehlenswert.
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