Rezension: Die Schaukel- Britta Teckentrup-Prestel



Dieses traumhaft illustrierte Buch von Britta Teckentrup mit subtilen Texten über eine Schaukel und diejenigen, die mit ihr in Berührung kamen, gehört in die Ecke bibliophiler Bücher, die einen Menschen das ganze Leben über begleiten sollten, sei es, um darin zu blättern und die wunderschönen Illustrationen zu bestaunen, sei es um sich immer wieder mal an den kleinen Texten zu erfreuen oder Kindern vorzulesen und mit ihnen über das Gesehene oder Vorgelesene zu sprechen, sei es sich seine eigenen Schaukelerlebnisse zu vergegenwärtigen und bewusst zu machen, dass bei aller Vergänglichkeit es Dinge geben sollte, die einen ein Leben lang begleiten und Halt geben. 

Die Schaukel, um die es hier geht, steht am Meer und wird beschrieben als "Ein Ort, an dem man nur glücklich war…" Wer als Kind eine Schaukel besaß, kann das bestätigen. Schaukeln bedeutet fast fliegen zu können und das löst Glücksgefühle aus. Immerzu.

Die Schaukel im Buch begleitet durch das gesamte Leben, wird als Sehnsuchtsort beschrieben, voller Leben, Geschichten und Träume und genau das wird in den Illustrationen Seite für Seite gezeigt. 

Das Buch erzählt in knappen Sätzen von Freundschaften, von Vertrauen "Wenn Paula von der Schaukel sprang, wurde sie immer aufgefangen…", von allem, was das Leben lebenswert und glücklich macht. Es erzählt aber auch von dunklen Tagen, die es in jedem Menschenleben gibt. Einem Kind dies zu vermitteln, heißt, es vorzubereiten auf das Leben. Das gelingt der Autorin vortrefflich. Pädagogisch, erste Sahne. 

Ein schönes, zum Nachdenken anregendes Buch, das Kinder zu vielem motivieren kann, vor allem zum Träumen und zur Poesie, aber eben auch zu einem realistischen Blick auf das, was kommen mag.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König Onlinebestellung: Prestel oder Amazon

Rezension: Das große Handbuch der magischen Künste- Zusammengestellt von Poppy David -Illustriert von Jessica Roux- Prestel


Dieses reich illustrierte Buch kann man zu Recht einen Prachtband nennen. Dabei sollen die Texte einst von einem gewissen Conrad Gessner im vorletzten Jahrhundert für seinen Enkel Alfie zusammengestellt worden sein,  um ihn auf diese Weise mit der Welt der Magie vertraut machen. Mit einem Brief besagten Großvaters an den Enkel beginnt das Buch, dem alsdann eine kurze Geschichte der Magie folgt. 

Vorgestellt werden zunächst "Baba Jaga", die bekannteste Hexe der letzten Jahrhunderte und der Zauberer "Merlin". Alsdann liest man Wissenswertes zur Magie im alten Ägypten 3000 -300 v. Chr. Thematisiert werden "Die Kraft der Namen", "Die Zauberkraft der Worte", "Magie und Medizin", "Das altägyptische Totenbuch" und "Magische Götter". Weiter geht es dann mit der "Magie in Griechenland und Rom 800 v. Chr. -500 n. Chr". Hier lernt man die Bezeichnung für magisch Begabte aus jener Zeit kennen, liest von Hexen und Magiern, die für die niedere Magie zuständig waren, aber auch von dem Mathematiker Pythagoras, der magische Begabungen besessen haben soll. Die alten Griechen verfügten, so erfährt man, über "Fluchtäfelchen". Was mit diesen geschah, beschreibt Gessner und zeigt an einem Beispiel eines Täfelchens aus dem Jahre 1085 v. Chr.. Was darauf stand und was damit bezweckt wurde, wird genannt. 

In geheimen Läden konnten Römer z.B. Zaubersprüche und magische Ratschläge kaufen, liest man weiter. Und fragt sich, ob diese tatsächlich etwas brachten? 

Spannend auch ist das Kapitel über Magie in Afrika… Hier ist dann u.a. von "Regenmachern" die Rede. Dann kommt moderne Magie zur Sprache und hier beispielsweise der „Mesmerismus“. Was man darunter versteht, wird gut erklärt. 

Dass junge Leser, diese magische, geheimnisvolle Welt, die sich Seite für Seite in ihrer ganzen Vielfalt offenbart, gewiss höchst spannend finden, kann ich mir gut vorstellen. 

Verständlich erläutert werden die verschiedenen Arten von Magie. Darunter das Kartenlegen. Die Bedeutung einzelner Tarotkarten wird näher beschrieben. Auch über Astrologie wird man unterrichtet und kann sich toller Illustrationen erfreuen. Die Illustrationen im Buch regen die Fantasie erstaunlich an. 

Weiter geht es mit Zahlenmystik. Hier erfährt man Näheres über Glück- und Unglückszahlen und über die Sprache der Zahlen. Mit Zaubersprüchen geht es dann weiter und die Leser erfahren auch mehr zu "Elmsfeuer". Auch über "Alchemie" wird man unterrichtet und weiß nach der Lektüre, was der "Stein der Weisen" ist. 

Als Quellen der Magie stehen die Sonne und ihre Richtung im Fokus. Von "Heliomantie" ist die Rede und auch von Steinkreisen. Des Weiteren stehen die vier Elemente im Blickpunkt, sowie die Kristalle, die eine weitere Quelle der Magie darstellen. Dabei soll das "Tigerauge" das Böse abwehren. 

Wunderbare Illustrationen von "Amuletten" und "Talismännern" laden zum Verweilen ein. Dabei soll das "Horusauge" vor dem "Bösen Blick" schützen, aber auch ein "Skarabäus" in der Tasche soll hilfreich gegen das "Böse" sein. 

Weiter geht es mit "Fantasischen Pflanzen". Wer hat schon das Glück ein "vierblättriges Kleebatt" zu finden, um danach zu ermitteln, was es wirklich damit auf sich hat? Und wer hat das Pech, im Garten "Gefleckten Schierling" zu entdecken und ihn unwissend als Salatgrün zu nutzen? 

Was noch? Magische Bäume lernt man kennen und auch Zauberstäbe, die man daraus machen kann und wie man sie bewegt, um damit zaubern zu können. 

Bestimmte Tiere- sie werden gezeigt und benannt- gelten als magische Begleiter, dann lernt man auch noch, die sogenannten "Ley-Linien" kennen, entlang derer bestimmte Kräfte fließen sollen. Das "Bermuda-Dreieck" wird in diesem Zusammenhang genannt. Eine der Linien soll übrigens in "Stonehenge" enden. 

Dann gibt es noch die sogenannte "magische Schriften", die man hier kennenlernt und "Magische Hilfsmittel". Dazu zählen bestimmte Bücher, Teleskope, der Hexenbesen u.a.m

 Ganz zum Schluss hat man Gelegenheit, noch einen weiteren Brief des Großvaters zu lesen, um dann sich dann in die Welt der Fantasie und Magie zu träumen und sich im Zaubern zu üben. 

Ein beeindruckendes, sehr schönes Buch, das nicht nur Kindern gefallen wird. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Kreative Kinder- Mit 55 Ideen zum freien Gestalten- Annette Gröbly und Andrea Syzat Verlag


Anmerkung: Kein Kinderbuch, sondern ein Buch für Eltern, Großeltern und Erzieher, um die  Kreativität von  Kindern zu fördern. 

Die Autorinnen dieses höchst inspirierenden Buches sind Annette Gröbly, Gründerin des KILUDO Kreativmagazins und Andrea Syz, Mal- und Kunsttherapeutin und pädagogische Beraterin des genannten Kreativmagazins.

Wie die beiden zutreffend bemerken, ist Kreativität eine Schlüsselkompetenz fürs Leben. Kindern öffne sie die Tür zu ihrer Fantasie und fördere ihre Potentiale. Das klingt vielversprechend. 

Wenn man sich die  zahlreichen Tipps und Anregungen im Buch vergegenwärtigt, weiß man, wie viel Mühe sich die Autorinnen gegeben haben, aufzuzeigen, wie man Kinder im freien Gestalten unterstützen und ermuntern kann. 

55 Ideen zum freien Gestalten und weitere Impulse warten auf die Leser. Zudem werden sechs Grundpfeiler der Kreativitätsförderung sehr gut beschrieben. Man ist erstaunt, was Kreativität bei Kindern alles bewirken kann. So erhöht sich durch eigenständig gelebte Kreativität die Resilienz bei ihnen und stärkt ihr Selbstwertgefühl. Dass durch den Schaffensprozess Glücksgefühle und Freude freigesetzt werden, ist natürlich wunderbar, aber auch, dass diese Kinder lernen sich in ein Thema zu vertiefen und sich zu konzentrieren. 

Zu den sechs Grundpfeilern gehören "Raum und Ort". Texte und Fotos hierzu machen klar, worum es geht. Bedeutsam ist es, Vereinbarungen zu treffen und so zu lernen, dass in unserem Leben Toleranz aber auch klare Regeln wichtig sind. Sehr gut auch sind die Tipps zur Umsetzung zu Hause und die diesbezüglichen Denkanstöße, die im Rahmen der sechs Grundpfeiler genannt werden. 

Materialien sind ein  großes Thema. Diese können auch Naturmaterialien sein. Günstiges Bastelmaterial wird vorgestellt, sodass kreatives Tun nicht am schmalen Geldbeutel scheitern muss.

Gefallen auch haben mir die Anregungen und kreativen Impulse. So erfährt man, was man tun kann, um Kindern die Scheu vor dem Malen und Gestalten zu nehmen, aber auch wie man Blockaden erkennt. Anhand anteilnehmender Fragen lernt man zu begreifen, wie man helfen kann. Auch lernt man wie Kinder mit ihrer Frustrationstoleranz umgehen können. Wie aufmerksame Begleitung ausschaut und weshalb sie wichtig ist, wird auch erläutert und zudem, weshalb man den Arbeitsprozess und nicht das Endprodukt loben soll. 

Wertschätzung ist ein zentrales Thema, wenn Kinder kreativ agieren sollen und wie man diese Wertschätzung sichtbar macht, wird auch sehr gut erklärt. Dazu gehört, Kinderkunst zu Hause auszustellen. Hierzu gibt es gut umsetzbare Tipps. 

Was noch? Ach ja, das Thema Achtsamkeit. Sehr gut beschrieben und dabei begreiflich gemacht, dass Kinder die Welt mit ihrem ganzen Körper erleben. 

Ab Seite 111 dann gibt es die 55 Ideen zum freien Gestalten. Darunter auch die kreativen Anreize mit Naturmaterialien umzugehen oder unter Anleitung ein Lesezeichen zu basteln. 

Alles in allem ein gelungenes Buch, pädagogisch sehr lobenswert. 

Deshalb: Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Wunder der Natur zum Entdecken und Verstehen-Carl Wilkinson, Grace Helmer- Prestel




Dieses zauberhafte, reich illustrierte Buch für Kinder ab 6 Jahren lehrt diese, sich zu wundern und zu staunen. Es geht darum, dass die Kleinen in ihrer Neugierde, das, was um sie herum geschieht,  beobachten und erkunden lernen. Dies mag in vormaligen Zeiten völlig normal gewesen sein, doch in Zeiten des Internets gilt es, dieses Verhalten besonders sensibel zu schulen. Auf Tuchfühlung mit der Außenwelt zu gehen, kann spannend sein!

Anhand von rund 40 Beispielen werden den kleinen Lesern und Bildbetrachtern Wunder der Natur nahegebracht. Kurze, gut verständliche, erläuternde Texte und ein eine Fülle bunter Illustrationen sorgen für Aha-Erlebnisse und motivieren das alles früher oder später in der Realität zu erkunden. 

Für jedes gezeigte Naturwunder haben die Autoren im Buch zwei Seiten mit Texten und Bildern gestaltet. 

Einige Beispiele:

Gleich zu Beginn geht es um die Früchte der Eiche. Besagter Baum, so erfahren die Leser, beherbergt viele Lebensformen. Diese werden dann im Einzelnen benannt. Dass ein solcher Baum aus einer winzigen Eichel entsteht, ist das Wunder, das bestaunt werden soll, was umso leichter geschehen kann, wenn man weiß, dass nur aus einer von 10 000 Eicheln ein prächtiger Baum entsteht. Wie das geschieht, wird genau erklärt und anhand von Illustrationen dargestellt. 

Auch wenn man älter ist als ein Grundschulkind, weiß man nicht unbedingt, dass einige Wespenarten große, runde Wucherungen, sogenannte "Gallen", hervorrufen und diese einst zur Herstellung von Tinte verwendet wurden. So soll Newton seine Theorien mit "Eichengallus" und Mozart seine Noten auf diese Weise zu Papier gebracht haben. 

Die kleinen Leser dürfen sich in der Folge über den Walgesang, eine Wüstenwiese, über Stalaktit und Stalagmit wundern, um dann am Beispiel von einem Apfel die Schwerkraft zu verstehen. Newton wird erwähnt und es wird kurz und gut verständlich erklärt, was er in punkto Schwerkraft entdeckte. Auch lernen die kleinen Leser ganz spielerisch, was Newtons Theorie bedeutet und dürfen die Bilder bestaunen, die zeigen, wie der Apfel fällt. Dies alles in der Natur nachzuvollziehen und aufgrund des Buches zu wissen, was sich ereignet, erhöht das Staunen, weil man die vermeintliche Zauberei versteht.

Wenig später entdecken die Bildbetrachter einen "Feenring" und erfahren, dass ein solcher auf der Wiese wächst. Worum handelt es sich hierbei? Ich will es verraten. Um einen zarten Ring aus Pilzen. Weshalb der Ring so heißt und was es mit ihm auf sich hat, wird gut erklärt, auch erwähnt, dass der älteste Feenring vermutlich 700 Jahre alt ist und man ihn in Frankreich bewundern kann. Eltern können ja erst mal mit ihren Sprösslingen die Wiesen in ihrer Umgebung erkunden. Auch hier werden die Augen gewiss leuchten, wenn  dieser spezielle Kreis sichtbar wird. 

In diesem Buch werden Naturwunder aus dem unmittelbaren Umfeld der kleinen Leser aber auch aus fernen Kontinenten zur Sprache gebracht und es wird nicht nur auf die Erde geguckt, sondern auch ins Wasser und in den Himmel, um beispielsweise über die Sterne mehr zu wissen, auch über den Polarstern. 

Der Regenwurm ist ein Thema und weshalb er sich bei Regen im Gras zeigt. Auch spektakuläre Naturereignisse werden kindgerecht erklärt, so etwa wie sein ein Vulkanausbruch  ereignet oder weshalb im Falle des Geysirs Wasser in den Himmel schießt. 

Selbst das Geheimnis um das Leuchten der Katzenaugen in der Dunkelheit wird gelüftet und so viele andere Dinge mehr.  Alles hat seinen Grund.  Diese Tatsache lernen die Kleinen hier auf vielfältige Weise.

Je mehr man weiß, umso geringer ist die Angst, Neues zu erkunden und hemmungslos zu staunen über all das, was uns umgibt und woraus wir bestehen. Je mehr man von der Komplexität  der Schöpfung versteht, umso achtsamer und wertschätzender ist man, tritt nicht mehr achtlos auf einen Regenwurm, sondern bewundert ihn stattdessen wie das Leben und die Naturereignisse überall auf der Welt überhaupt. 

Ein tolles Buch. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Donau-Ein magischer Fluss- Michal Hvorecky, Simona Smatana-Achse


In diesem reich bebilderten Kinderbuch ab 6 Jahren lernen die Kleinen mehr über den Fluss Donau.

Der Ich-Erzähler ist Hausen, der größte Fisch Europas, der vielen eher als Beluga-Stör bekannt ist. Er berichtet von der Flussquelle bei Donaueschingen, vom Donaustrom, von seinen Nebenarmen in Flussauen, den Feuchtwiesen und den Inseln mit Lianen, von allem, was er über diesen Fluss weiß und erlebt. 

Auf zahllosen sehr anschaulichen Illustrationen lernen die kleine Betrachter und Leser Tiere kennen, denen Hausen am Flusslauf begegnet, so etwa Seiden- und ein Graureiher, auch Süßwasserquallen und einen Höckerschwan, Tiere also, die ihnen vom Namen und Aussehen her möglicherweise noch nicht bekannt sind. 

Die kleinen Leser erfahren, dass Menschen gelernt haben, den Fluss zu ihrem Vorteil zu nutzen, seit langer Zeit schon Weinstöcke, Marillen, auch Kirschbäume am Flussrand anbauen und an den Donaufurten, Ansiedlungen entstanden sind. Anhand von skizzierten Wahrzeichen lernen sie einzelne, an der Donau gelegene Orte kennen und können sich in eine kenntnisvermittelnde Bilderwelt vertiefen.

Sie lernen u.a., dass in Ulm der höchste Kirchturm und im Kloster Melk eine kostbare Bibliothek bewundert werden kann. Auf dieser Weise wird Neugierde und Fantasie gefördert. Sogar die zwanzigtausend Jahre alte Venus von Willendorf wird erwähnt. Diese können die Kleinen dann nachkneten. 

Der alte Hausen hat schon viel gesehen und weiß, dass es am Lauf der Donau immer wieder Neues zu entdecken gibt. So lernen die Kinder auch unterschiedliche Schiffe aus der Vergangenheit und von heute kennen, die auf der Donau unterwegs waren oder sind und erfahren, dass dieser Fluss durch 10 Länder fließt.

Der kundige Hausen kommentiert das wie folgt: "Ich schwimme in einem Fluss der Sprachen und Kulturen." 

Berühmte Donaubrücken werden textlich und bildlich vorgestellt und auch ein bisschen Mystik spielt eine Rolle. Alte Grenzen werden erwähnt. Hausen kommentiert: "Ich habe viele gesehen, die in ihrer Sehnsucht nach Freiheit heimlich ans andere Ufer geschwommen sind."

Sehnsucht und Freiheit sind Begriffe, die Eltern und Erzieher schon früh mit Inhalt füllen sollten.

Was noch? Die kleinen Leser erfahren auch, wie der Fluss gebändigt wurde, damit er keine Katastrophen mehr verursachen kann und was die Verschmutzung des Flusses durch Plastikmüll bedeutet. 

Kurzum, das Buch klärt auf und vermittelt geografisches Wissen und dies auf spielerische Weise, sofern liebvolle Eltern oder  andere Erwachsene ihnen dabei behilflich sind.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König.

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Rezension: Layla im Reich des Schneekönigs-Reinhold Messner- Bergwelten.



Der Autor dieses schönen, reich bebilderten Kinderbuchs ist Reinhold Messner. Der berühmte Bergsteiger erklomm seinen ersten Dreitausender mit fünf Jahren, gemeinsam mit seinem Vater. Seit 1969 hat er Hunderte von Expeditionen rund um die Welt unternommen und durchquerte die Antarktis, Grönland aber auch die Wüste Gobi. Darüber hinaus ist er der erste Mensch, der alle Achttausender ohne Sauerstoffflasche bestiegen hat. Von 1999-2004 war er Abgeordneter im Europaparlament und hat insgesamt zwischen 1999-2004 sechs Bergmuseumsprojekte ins Leben gerufen. Zudem gründete er die Stiftung MMF. Diese soll das Leben der Bergvölker sichern. Reinhold Messner hat rund 50 Bücher verfasst und Dutzende von Filmen gedreht. 

Wie er in einem Nachwort schreibt, hat er in diesem Buch versucht, in einer für Kinder leicht verständlichen Sprache, seine Begeisterung für das Hochgebirge, die Suche nach der Schönheit und die Entdeckung der Stille und Einsamkeit zu vermitteln und nicht zuletzt den Jüngsten die Werte anderer Völker zu verdeutlichen, die fernab von der Zivilisation und von Komfort leben. Bei allem möchte der Autor die Kinder für den Respekt vor der Natur sensibilisieren. All das ist ihm vortrefflich gelungen.

Die Illustrationen für das Buch stammen von Davide Panizza, der die Akademie der Schönen Künste in Urbino besuchte und dort seinen Master erwarb. Heute arbeitet er als Grafiker für das Theater und als freier Illustrator in Trient. 

"Layla im Reich des Schneekönigs" beginnt mit einer, viel Zärtlichkeit verströmenden Illustration, die ein kleines Mädchen auf dem Arm ihres Vaters zeigt und die Leser informiert, dass ihr Name "auf dem Berggipfel" bedeutet.

Alsdann wird die Geschichte einer Reise erzählt, die Layla mit ihrem Vater unternimmt. Layla ist die Ich-Erzählerin, die von ihrem Flug, dem Leben bei Nomaden und den Dörfern, in denen es keine Ärzte und Medikamente gab, berichtet. Sie erzählt von der unberührten Natur, die sie kennenlernt und von der unwirtlichen Gegend, in der die Menschen ohne Angst vor dem Tod leben und vom Reich des Schneekönigs, in der es weder Zeit, Kalender noch Uhren gibt. 

Der Illustrator nimmt die Betrachter mit in die erzählten Gegenden und visualisiert die eindrucksvollen Texte, die voller Lebensweisheit stecken. Diese Weisheiten Reinhold Messners kann man sich nicht früh genug zu eigen machen, wenn man in Frieden mit Mensch und Natur sein Leben gestalten möchte.

Das Buch schenkt den kleinen Lesern Impulse. Was sie damit machen, zeigt ihre Zukunft.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Der Tag, an dem ich ein Vogel wurde- Ingrid Chabbert, Guridi

 
Dieses in grau-schwarz gehaltene Kinderbuch motiviert die Kleinen ab 4 Jahre, sich auf die Bleistiftzeichnungen zu konzentrieren, während ihnen Erwachsene die knappen, leicht verständlichen Texte vorlesen und die Fragen beantworten, die sich aus den Texten und Zeichnungen ergeben.

Der Ich-Erzähler erzählt wie er sich am ersten Schultag in seine Klassenkameradin Candela verliebt, die vor ihm in der Klasse sitzt, ihn deshalb nicht sehen kann, während er sie bewundert. Der Junge weiß zwischenzeitlich, dass sie Vögel liebt, diese in der Natur beobachtet und sich um die verletzten Tiere kümmert. Candela hat, so erzählt er weiter, nur Augen für Vögel und er nur Augen für Candela. Genau das macht eben Verliebtheit aus, lernen die aufmerksamen Bildbetrachter*innen und Zuhörer*innen. Nur Augen für den Anderen zu haben...

Alsbald betrachtet auch der Ich-Erzähler Vögel mit anderen Augen, kann einen Regenpfeifer von einem Waldsänger und von einer Blaumerle unterscheiden und beschließt, sich eines Tages in einen großen Vogel mit blauem Gefieder zu verkleiden, sich ganz als Vogel zu fühlen, was ihm viele neue Erfahrungen beschert. Er tut dies, um Candela zu gefallen und ihre Aufmerksamkeit zu erregen. 

Was passiert? Candela nimmt ihn plötzlich wahr, doch dann geschieht ein Wunder….! 

Wunder können lehrreich sein! 

Diese Geschichte wird von Zeichnungen begleitet, die selbst kleine Kinder sehr gut nachzeichnen können. Hinzu kommt, dass sie die Grafik eines Vogelflügels und eine bemerkenswerte Zahl von Vögeln, unter diesen eine Eule mit ihren klugen Augen kennenlernen. Vor allem aber lernen  die Kleinen, wie sich Verliebtheit anfühlt.

Maximal empfehlenswert 

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Rezension: Tierisch gute Freunde- Sy Montgomery und Rebecca Green –Diogenes


Die Verfasserin dieses wunderschönen, lehrreichen Kinderbuches ab 4 Jahre ist die Naturforscherin und Bestellerautorin Sy Montgomery. 

Die zauberhaften Illustrationen hat Rebecca Green realisiert.
 
Worum geht es in diesem Buch? 

Um den Beweis dafür, dass es nicht nur in der Schule Lehrer gibt, sondern, dass sie uns überall begegnen können, es keineswegs immer Menschen sind, die uns Wichtiges für das Leben vermitteln, sondern sogar Zwei-, Vier-oder gar Achtbeiner. Erwachsene sollten dies wissen, Kinder sollten dies frühzeitig lernen, um nicht ignorant durchs Leben zu laufen.

Die Ich-Erzählerin berichtet davon, wie sie als kleines Mädchen zunächst von einem Hundebaby lernte und zwar etwas wirklich Entscheidendes: Wenn man die Augen offen hält, tut sich die Welt für uns auf.

Mit dieser Erkenntnis lernt die Ich-Erzählerin voller Neugier im Laufe ihres Erwachsenenlebens sehr viel von Tieren. Erzählt u.a. von ihren Erfahrungen mit Gorillas und hier wie wichtig es ist, das Revier des anderen zu achten. 

Seite für Seite warten hübsche Illustrationen auf die kleinen BetrachterInnen, kindgerecht gemalt, viele Fröhlichkeit stimulierende Emotionen vermittelnd und bei allem farbenfroh. 

Sich selbst ein Bild machen, das ist ebenso wichtig, wie die Erkenntnis, dass jedes Lebewesen zählt und man in dunklen auf bessere Zeiten vertrauen sollte, anstelle aufzugeben. Dies und vieles mehr hat die Ich-Erzählerin von Tieren gelernt, die sie als Tierforscherin beobachtet hat. 

Mit Kindern dieses reich illustrierte Buch zu lesen und über dessen Inhalt zu sprechen, ist pädagogisch sinnvoll, weil dadurch nicht zuletzt die Achtsamkeit gefördert wird im Hinblick auf all das, was sich um uns bewegt. 

Maximal empfehlenswert. 
Helga König

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Rezension: Die Zauberflöte- Wolfgang Amadeus Mozart- Ein Musik-Bilderbuch zum Hören-Prestel


In diesem sehr schön illustrierten Buch mit knappen Erzähltexten können Kinder ab 4 Jahren die berühmteste Oper von Mozart spielerisch kennenlernen. Dabei empfiehlt es sich, wenn Erwachsene zunächst die letzten beiden Seiten des Buches lesen, um ihren Schützlingen anschließend zu vermitteln, wer Wolfgang Amadeus Mozart war und was es mit der Zauberflöte auf sich hatte. 

Vielleicht lässt sich den Kindern auch das ein oder andere aus dem beigefügten Glossar vermitteln und man kann so den Kleinen erklären, was man unter einer Melodie, einer Arie oder unter Rhythmus versteht. Es ja bereits erfreulich, wenn sie die Begriffe schon mal gehört und nicht vergessen haben, auch wenn sie diese Jahre später erst mit Inhalt füllen können. 

Worum es geht? Um die Abenteuer des Prinzen Tamino, um Unfrieden zwischen zwei Königreichen, auch um den Vogelfänger Papageno, die Königin der Nacht und deren, seitens des Sonnenkönigs entführte Tochter Pamina. Tamino soll diese wiederfinden und sich deshalb mit einer Zauberflöte auf eine gefährliche Reise begeben. Geführt von einer Fee, findet er die Königtochter schließlich, aber es muss noch viel geschehen, bis Frieden und ein Happy End in Sicht sind… 

Die phantasievollen Illustrationen entzücken Kinderaugen natürlich und die knappen Erzähltexte ebenso. Dabei gibt es viel zu sehen und zu fragen und da es sich um ein Musikbilderbuch zum Hören handelt, sind Druckpunkte auf jeder Bildseite zu betätigen, die, sobald man auf sie drückt, Melodien aus der Zauberflöte ertönen lassen, kurze Sequenzen, die zu den Illustrationen (kindgerechte Bühnenbilder) passen. 

Auf der letzten Seite werden dann die insgesamt 10 Druckpunkte inhaltlich genau beschrieben. Beispiel Druckpunkt 6: "Das ist die berühmteste Melodie aus der Zauberflöte! Tamino spielt sie um Pamina zu finden. Dankbarkeit, dass Pamina am Leben ist. Der Operntext erzählt, dass sich selbst wilde Tiere freuen, wenn sie die Flöte hören. Der Klang ist dabei ländlich und zeichnet das Bild des Waldes."

Diese Texte können Erwachsene ihren Kleinen in einfachen Worten vermitteln oder einfach vorlesen und bei Unverständnis kurz erläutern, dann die beigefügten Knöpfe drücken, um zu erfragen, an welcher Stelle der  zuvor gelesenen Geschichte, sie diese Musik schon mal gehört haben. 

So kann das musikalische Erinnerungsvermögen geschult werden. 

Dies ist ein Buch, das die Liebe zu klassischer Musik entstehen lässt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Die Hüterin der Drachen- Curatoria Draconis, Tomislav Tomic- Prestel

Dieses beeindruckend illustrierte Buch visualisiert eine Phantasiewelt, in der Drachen die Hauptrolle spielen. Es nimmt Kinder mit auf die Reise durch die Kontinente und lässt auf subtile Weise Bewusstsein für die Umwelt aber auch deren Zerstörung entstehen.

Gleich zu Beginn stellt sich die Hüterin der Drachen vor. Sie berichtet von ihren Aufgaben und lässt die LeserInnen wissen, dass die Lebensräume und Verstecke der Drachen durch den Abbau von Rohstoffen geplündert und zerstört werden, es deshalb ihre Drachen-Arche gäbe, wo die letzten Drachen Zuflucht fänden.

Auf einer Doppelseite kann man sich alsdann in das Innenleben der Drachen-Arche vertiefen und ahnt bereits, das Staunen über das gewaltige Schiff mit den vielen wohldurchdachten Wimmelmomenten. Hier gibt es etwas zu sehen! Hier darf man ungebremst staunen! 

Natürlich wird zu Beginn des Buches auch die Besatzung vorgestellt, zudem wird das Quartier der Drachenhüterin doppelseitig gezeigt. Dort können Kinder Einzelheiten benennen und Geschichten entwickeln, die sich aus dem Gesehenen ergeben. 

Dann fangen die Reisen an, beginnend mit einer Zeichnung von Ozeanien und einem Text, in dem man erfährt, was Ozeanien so attraktiv für Drachen macht. Vorgestellt wird die dort häufigste Drachenart und es wird mit einer Kurzbeschreibung des Lindwurms aufgewartet. Auch eine Warnung für den Lehrling fehlt nicht. Phantasievolle kleine Geschichten runden die Präsentation dieses und weiterer Drachen ab. 

Man gewinnt einen guten Eindruck von den Seeschlangen im Marianengraben, erfährt mehr über die "Taniwha" und liest so ganz nebenbei, dass nicht diese kolossalen Geschöpfe, sondern die tödliche Bedrohung durch Plastikverschmutzung, die größte Bedrohung für uns alle  sei. 

Weiter geht es dann im Lebensraum "Antarktis". Hier wird natürlich zuallererst die häufigste Drachenart, - der Eisdrache., vorgestellt. Eine grandiose, ebenfalls doppelseitige Illustration zeigt den Eisdrachen bei Flugübungen über den Beardmore-Gletscher, bevor man den kleinen "Frostdrachen" kennenlernt, der als Zugdrache ganze Kontinente hinweg zurücklegt. 

Als Nächstes dann lernt man den Drachenlebensraum Südamerika näher kennen. Hier liest man, dass Südamerika einer der artenreichsten Erdteile sei, sich von daher die ewig hungrigen Drachen besonders gerne aufhalten. Auch hier wird dann die häufigste Drachenart vorgestellt. Es handelt sich um "Hydren", die für ihre vielen Köpfe bekannt sind. Es wird auch die alten Griechen verwiesen, die diese Drachenart schon gekannt haben.

Drachen im Amazonas- Regenwald sind ein weiteres Thema. Hier fallen die "Parvula-Drachen" ins Auge mit ihren schönen Schmetterlingsflügeln. Nicht alle Drachen sind riesig, lernt der Leser und nicht alle furchteinflößend. 

Ein Lebensraum der Drachen in Nord-Amerika vermutet man in einem stillgelegten U-Bahn-Tunnel; zudem scheint es welche, in den Rocky Mountains zu geben. Zu den "Mount-Rushmore-Drachen"  gibt es dann sogar einen Erlebnisbericht aus dem Jahre 1939, der die Glaubwürdigkeit Existenz von Drachen historisch unterstützt. 

Auch europäische Drachen kommen zur Sprache und hier die "Wyvern", die tief in den Wäldern leben. So soll es welche vom süddeutschen Schwarzwald bis in den schwedischen Wald von Tandövala 

Auch in Afrika gibt es Drachen, besonders schön sind farblich die "Saharadrachen", denen man in der Wüste sicher nur zitternd begegnet. 

Schlussendlich gelangt man mit der Drachen-Arche nach Asien, liest von den chinesischen Long-Drachen und erfährt, dass der "Tian Long" nur im 5. Chinesischen Tierkreiszeichen gefunden werden kann und zwar dann, wenn der Erdbeermond erscheint. Diese Poesie gefällt nicht nur Drachenenthusiasten.

Die LeserInnen dieses wunderschönen Buches haben Gelegenheit auf den letzten beiden Seiten "Tian Long" in seiner ganzen Schönheit zu bewundern, weil sie mit der im Buch präsentierten Montgolfiere im Geiste mit aufgestiegen sind, um diesen Drachen zu bestaunen.

Was bleibt ist die Liebe zur Natur und den Naturschauspielen, aber auch das Bewusstsein für große Aufgaben, um der Umweltzerstörung Einhalt zu gebieten. 

Maximal empfehlenswert

Helga König 

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